Bürgerinitiative Schaafheim,  

liebenswert, lebenswert - so soll es bleiben!

Was kann in ganz Hessen und in der ganzen Bundesrepublik auf uns zukommen?

Zu diesem Thema führten wir Gespräche mit Kommunal-, Landtags- und Bundestagsabgeordneten verschiedener Parteien.

“Freimessen“ und „Freigabe“ heißen die Verfahren, die aus dem beim Rückbau von Kernkraftwerken entstehenden Material zu 'nicht mehr zu überwachenden Müll' machen.

Ca. 97 % der Gesamtmasse eines Kernkraftwerkes könnten freigemessen werden und im Wertstoffkreislauf landen. Dieses Material hat wenig radioaktive Strahlung und wird im Sinne des Atomrechts nicht mehr überwacht. Um Schaafheim stehen allein neun Atomkraftwerke im Umkreis von ca. 135 km.

(Wikipedia (2017): Liste der Kernreaktoren in Deutschland. Klicke hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kernreaktoren_in_Deutschland (zuletzt geprüft am 17.07.2017)

Wir waren erstaunt, wie sehr die Wissenschaft sich damit schon beschäftigt hat und was man im Internet alles findet, sodass jeder in der Lage wäre, sich selbst zu diesem Thema zu informieren. Da nicht jeder Zeit und Lust hat, stellen wir Ihnen die wichtigsten Ergebnisse vor. Wichtige Eindrücke und bürgerfreundliche Erklärungen finden sie in dem Film „Atomarer Rückbau - Neuer Stress mit alten Kernkraftwerken“.  
 

Super Broschüre zum Thema "Freimessen" 
Zur Ansicht der Broschüre von BAESH bitte auf den gelben Link klicken

  versteckt – verteilt – verharmlost  AKW-ABRISS  

https://docs.wixstatic.com/ugd/df8f5c_2535dc369bf945129842a512f5d0ee6a.pdf (zuletzt geprüft am 17.07.2017)

(zuletzt geprüft am 24.08.2017)

Um was geht es nun? Es geht um das scheinbar harmlose Wörtchen „Freimessen“ und die Gefahren, die sich dahinter verbergen.
Es geht um Müll aus Atomkraftwerken!!!  

„Die Delegierten des 120. Deutschen Ärztetages 2017 haben anlässlich des deutschen Ärztetages in Freiburg vor der Verharmlosung möglicher Strahlenschäden durch die geplante Verteilung von gering radioaktivem Restmüll aus dem Abriss von Atomkraftwerken gewarnt. (...). Durch die sogenannte „Freigabe“ in die allgemeine Wiederverwertung und der Lagerung auf normalen Mülldeponien, wird die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten völlig unnötig und vermeidbar einer zusätzlichen Strahlendosis ausgesetzt, so der Ärztetag.“

120. Deutscher Ärztetag, Entschließung Ib-111, Beschlussprotokoll S. 240: http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/120.DAET/Beschlussprotokoll_120_DAET.pdf (zuletzt geprüft am 17.07.2017)

Der Atomausstieg ist in vollem Gange, was bedeutet, dass die Atomkraftwerke abgerissen werden sollen. Der Bauschutt der dabei entsteht, ist leicht radioaktiv. Dennoch ist die Industrie und die Politik der Meinung, die radioaktive Strahlung sei so gering, dass man sie komplett vernachlässigen könne. Dabei berufen sie sich auf die Strahlenschutzverordnung von 2017.
Unsere Bedenken:
Die riesigen Mengen an unter dem Grenzwert liegenden, gering-radioaktiven Materialien, die recycelt und überall in Deutschland verteilt werden könnten. Die Unternehmen, die Behörden und die Politik müssen dann die von den Stoffen ausgehende, geringe Radioaktivität nicht mehr kontrollieren. 

97% eines Atomkraftwerks könnten "freigemessen" werden. In Deutschland existieren ca. 37 Atommeiler. Etwa zehn davon befinden sich bereits im Rückbau. Ab 2022 könnten alle restlichen AKWs rückgebaut werden. Wie viele Millionen Tonnen solchen Recyclingmaterials könnten in unsere Umwelt und somit in unser direktes Lebensumfeld (auch auf unseren Tisch) gelangen?

 
Warum spricht die Politik von Gesundheitsschäden durch Dieselfahrzeuge, aber nicht über mögliche Gesundheitsrisiken durch „freigemessenes“, gering radioaktives Recyclingmaterial???

Auch andere äußern Bedenken: Der BUND schreibt, es gehe den AKW-Betreibern darum, „Abfälle aus dem Rückbau von Atomkraftwerken per Definition zu „Nicht mehr Atommüll“ durch „ Freigabe“ (§ 8 StrlSchV) oder „Freimessen“ (§ 29 StrlSchV) zu erklären, den man billig auf Hausmülldeponien verscharren, in Baustoffen, im Straßenbelag, auf Kinderspielplätzen, in Zahnspangen, Bratpfannen, Jeansknöpfen und Musikinstrumenten unterbringen oder – einfach – vergessen kann.“
Claudia Baitinger (28.10.2016): Freigabe: Vom Atomgesetz ins Abfallgesetz. Online: http://www.atommuellreport.de/themen/freigabe/freigabe-vom-atomgesetz-ins-abfallgesetz.html (zuletzt geprüft am 17.07.2017)

 Dr. Sebastian Pflugbeil (Präsident der Deutschen Gesellschaft für Strahlenschutz) äußert: „Mit der näherrückenden Stilllegung von kerntechnischen Anlagen und ihrem Abriss kommen auf die Betreiber Kosten zu. (...) Es überrascht nicht, dass die Betreiber auf Regelungen drängen, die eine billige Entsorgung des kontaminierten Mülls ermöglichen. Aus der Sicht der Bevölkerung, der Medizin und des Strahlenschutzes ist es jedoch absurd und inakzeptabel, zuzulassen, dass radioaktiv belasteter Müll mit niedrigem Aktivitätsniveau in großen Mengen für immer aus der Überwachung herausgenommen und verteilt werden soll, (..) Niemand wird in der Lage sein, die schleichende Vergiftung, die über Generationen andauern wird, im Einzelfall nachzuweisen. (…) Die bisherige Geschichte des Strahlenschutzes war eine Geschichte von Fehleinschätzungen, Ignoranz und Zynismus gegenüber den Opfern. Niemand kann heute garantieren, dass die Einschätzungen des Strahlenrisikos nicht noch weiter ansteigen. Was heute zwar nicht schön, aber auch nicht allzu gefährlich aussieht, kann sich morgen schon als schwerer Fehler erweisen, der dann nicht mehr behoben werden kann. Es besteht nicht die geringste Veranlassung für die Bevölkerung, zusätzlich zum vollen Risiko einer Atomkatastrophe auch noch freiwillig die Risiken einer billigen und deshalb unsicheren Unterbringung des Atommülls zu übernehmen.“
Claudia Baitinger (28.10.2016): Freigabe: Vom Atomgesetz ins Abfallgesetz. Online: http://www.atommuellreport.de/themen/freigabe/freigabe-vom-atomgesetz-ins-abfallgesetz.html (zuletzt geprüft am 17.07.2017) zitiert nach Dr. Sebastian Pflugbeil, Deutsche Gesellschaft für Strahlenschutz: „Bremer Erklärung“ des Kongresses "Strahlenschutz nach der Jahrtausendwende" 9./10. Juni 2001

 

Die einzige Möglichkeit, das Problem zu verhindern, ist, "...in Genehmigungsverfahren von Abfallbehandlungsanlagen und Metall-verarbeitenden Betrieben Anträge auf Nichtverwendung von AKW-Abfällen zu stellen und das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen.“ (Claudia Baitinger (28.10.2016): Freigabe: Vom Atomgesetz ins Abfallgesetz. Online: http://www.atommuellreport.de/themen/freigabe/freigabe-vom-atomgesetz-ins-abfallgesetz.html (zuletzt geprüft am 17.07.2017)) oder eine bundesweite politische Lösung, wie sie der Deutsche Ärztetag fordert: 

Aus Strahlenschutzgründen muss die belastete Menge so klein wie möglich gehalten werden und mit dem bestmöglichen technischem Stand sicher verwahrt werden, am besten auf dem Kraftwerksgelände".

Wie sich aus aktuellen Gutachten der „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)“ ergibt, ist dies am besten durch die Lagerung in bunkerähnlichen Bauwerken auf dem Kraftwerksgelände oder in Gebäuden gewährleistet, die nach der Entkernung radioaktiv belasteter AKW-Teile am Standort stehengelassenen werden können.“ (
120. Deutscher Ärztetag, Entschließung Ib-111, Beschlussprotokoll S. 240: http://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/120.DAET/Beschlussprotokoll_120_DAET.pdf (zuletzt geprüft am 17.07.2017))


Wir wollen keinen gering radioaktiven Müll im Recyclingkreislauf haben und keine Umschlagplätze mit Brecher und Staubbelastung. Mit radioaktiven Teilchen belasteter Staub könnte sich auch noch in 20 km Entfernung solcher Anlagen finden lassen. Durch das "Freimessen" geht es beim gering radioaktiven ehemaligen Atommüll nur noch um "normalen" Bauschutt.
Ist Ihrer Meinung nach Bauschutt gleich Bauschutt?
"Freimessen" hat nichts mehr mit den Z-Kategorien zu tun und das Material könnte wie Hausmüll behandelt werden. Auch was mit Bauschutt in ganz Deutschland passiert ist die Frage?
Überall in Deutschland könnten Umschlagplätze in der Abfallwirtschaft entstehen und das Recyclingmaterial in unsere Umwelt gelangen.



Die Bi-Schaafheim hatte 2018-2019 einen Stand in Darmstadt zum Thema:

Keine Radioaktivität auf Spielplätzen und in Bratpfannen!

Unser Angebot über die Pläne und die Gesetzeslage zum Rückbau der Kernkraftweke zu informieren, wurde begeistert  angenommen. Mit Anschauungsmaterial, Plakaten und selbstgebackenen Atomkraftwerken konnten wir viele Besucher und Passanten auf die Gefahren durch die Rückkehr in den Wertstoffkreislauf aufmerksam machen. Allein die Vorstellung in der Küche, beim Hausbau und auf Spielplätzen mit Materialien aus einem AKW in der eigenen Umwelt konfrontiert zu werden, erstaunte viele, die dachten, alles kommt auf Deponien. Besonders die Tatsache, dass durch das "Freimessen" laut Gesetz nun Material, dass nach Atomrecht kontrolliert werden musste, danach in unserem Umfeld, also "ganz nah bei uns", landen könnte, erschreckte. Auf den Punkt gebracht:

Uneingeschränkt freigegebenes Material aus Atomkraftwerken strahlt physikalisch noch, ist aber laut Gesetz kein Atommüll mehr.

Soll Atommüll vergessen werden?  Fragen Sie bei Politikern und Behörden nach!

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Das bundesweite Thema "Rückbau von Atomkraftwerken" ist ein weiteres wichtiges Thema der Bi-Schaafheim.

Wir fragen:
Welche Politiker und Politikerinnen informieren die Bürger und übernehmen die Verantwortung für mögliche Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung?


Wir wollen nicht gegen Politik, Behörden und Industrie hetzen, sondern sachlich über Risiken sowie mögliche Gefahren der Praxis des "Freimessens" beim Rückbau der Atomkraftwerke aufklären und informieren.
Als besorgte Bürger haben wir umfassend recherchiert und wollen sensibilisieren, bevor es zu spät ist. 

Dass es geplant ist, Millionen Tonnen von Material aus dem Rückbau zu recyceln, wurde von politischer Seite bestätigt!

Um diese Gefahren zu verhindern, sollten vor Ort in Wiesbaden und bundesweit Politiker nach freigemessenem Recyclingmaterial gefragt werden - von uns Bürgern!
Sprechen Sie mit Kommunal-, Landes- und Bundespolitikern! 

Unterstützen Sie uns!!!  

mail@bi-schaafheim.de  

Fragen Sie bei den Politikern nach und zeigen Sie Interesse!!!

Es geht nicht um ein atomares Endlager, sondern um den Plan der Politik und der Wirtschaft: 
Millionen Kubikmeter "freigemessenen, gering-radioaktiven Mülls" in unserer Umwelt zu verteilen.
Ca. 97 % der Gesamtmasse eines Kernkraftwerkes könnten freigemessen werden und im Wertstoffkreislauf - und damit auf unserem Tisch - landen.

Kritiker warnen vor einer flächendeckenden Verteilung des gering-radioaktiven Materials und fordern den "sicheren Einschluss" mit weiterer Kontrolle nach dem Atomrecht.

Das Thema "Freimessen" ist ein bundesweites Thema und hat mit der Lebensqualität jeden Bürgers zu tun.

Was passiert mit dem freigemessenen Material???

Werden wir beim Freimessen ausreichend informiert???

Fragen Sie Politiker und Behörden, wo "freigemessenes gering-radioaktives Material" recycelt werden soll?

Fragen Sie die Politiker vor der Landtagswahl in Hessen.